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Johann N. Nestroy

Der Zerrissene

Posse in drei Akten

2008

 

Johann Nestroy stand zuvor bereits einmal auf dem Spielplan des Ensemble 89 Hittisau: Im Jahr 1996 hat die Gruppe den Einakter "Frühere Verhältnisse" mit großem Erfolg herausgebracht. Mit dem "Zerrissenen" widmete sich das Ensemble 89 im Jahr 2008 einem der "großen" Werke des "österreichischen Shakespeare" und zeigte diesen Klassiker der Wiener Volkstheaterliteratur in einer modernen Version, die Handlung und Umfeld des Stückes konsequent in die heutige Zeit verlegt hat.

 

Die Geschichte rund um den "zerrissenen" Herrn von Lips, der trotz - oder vielmehr wegen - seiner sehr komfortablen materiellen Verhältnisse kein Lebensglück finden kann und aus der Laune eines Augenblicks heraus einen kühnen Heiratsentschluss fasst, der sein Leben in der Folge ordentlich durcheinander bringen sollte, zählt zu den bekanntesten und meistgespielten Werken von Johann Nestroy. Es ist ein Stück über die menschlichen Deformationen und Entfremdungen, die ein allzu überbordender Wohlstand zu erzeugen imstande ist und erzählt über Sinnleere, Dekadenz und die Sehnsucht nach einem anderen, erfüllteren Leben. Im Jahr 1844 geschrieben und uraufgeführt, zählt " Der Zerrissene" laut Reclams Schauspielführer zu "Nestroys frischesten und glücklichsten Schöpfungen" und "vermag auch heute noch auf der Bühne eine überwältigende Wirkung auszuüben".

 

Die zeitgemäße Interpretation des Stoffes durch Regisseur Gotthard Bilgeri wurde in treffender Weise unterstützt durch den von Benjamin Omerzell eigens komponierten Soundtrack sowie durch die feinfühlige Bühnengestaltung von Renate Ziegler. Der Rezensent der VN-Heimat berichtete von einem "Klassiker ohne Spinnweben" und davon, dass die Inszenierung "beeindruckendes Amateurtheater" biete; im Programm Radio Vorarlberg wurde im Rahmen der Sendung "Kultur nach sechs" ein ausführlicher Bericht von der erfolgreich verlaufenen Première des "Zerrissenen" gesendet.

 

Mit dieser Nestroy-Produktion führte das Ensemble 89 Hittisau seine programmatische Linie, in deren Mittelpunkt engagiertes und niveauvolles Volkstheater steht, weiter fort. Dem Publikum hat es offenbar gefallen: Die Produktion wurde ausgesprochen positiv aufgenommen und erfreute sich eines lebhaften Zuschauerinteresses.

 

Ensemble

 

Herr von Lips, ein Kapitalist Gotthard Bilgeri

Stifler, sein Freund Urs Schwarz

Sporner, sein Freund Christoph Maurer

Wixer, sein Freund Christian Baldauf

Madame Schleyer Patrizia Nening

Gluthammer, ein Schlosser Michael Bartenstein

Krautkopf, Pächter Walter Feurstein

Kathi, seine Anverwandte Stefanie Hammerer

Staubmann, Justitiarius Fabian Dorner

Anton, Bedienter bei Lips Ewald Voppichler

Josefa, Bediente bei Lips Brunhilde Bals

Christian, Bedienter bei Lips Thomas Hagspiel

Erster Knecht/Arbeiter Hubert Dorner

Zweiter Knecht Brunhilde Bals

Dritter Knecht/Schlossergehilfe Peter Eberle

Altknecht Anton Sutterlüty

 

Inszenierung Gotthard Bilgeri

Bühnenbild & Lichtkonzept Renate Ziegler

Musik Benjamin Omerzell

Kostüme Wilma Bilgeri, Agathe Kaufmann-Ruchti

 

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